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Nach ihrem Studium der freien Kunst an der Hdk Bremen entschied sich Bettina Merz für die Studien Bühnen- und Kostümbild an den Kunsthochschulen HFBK (Wilfried Minks), und HAW (Dirk von Bodisko) in Hamburg.
Viele Jahre arbeitete sie anschließend für international bekannte Häuser. Ihre künstlerische Ausdrucksfähigkeit als Kostüm- und Bühnenbildnerin
erhielt auch im Dialog mit namhaften Regisseuren wie u.a. George Tabori und Hans Neuenfels besondere Beachtung.

Während dieser Jahre galt die Malerei als fester Begleiter im Schaffensprozess von Bettina Merz. Dennoch brauchte es noch Zeit, um ihr einen eigenständigen, unabhängigen Platz, als kreativen Freiraum im Dialog mit sich selbst, einräumen zu können.

„Für mich ist die Malerei ein Dialog mit mir selber, um mir eine
Weltordnung zu erschaffen, die mir gerecht wird“

Acrylfarbe, Pigmente, Pinsel. Dies sind die Utensilien mit denen Bettina Merz Welten voller Farbintensität auf großen Formaten erschafft. Für ihre Werke dürfen es keine mit Leinen bespannten Keilrahmen sein, denn die Künstlerin möchte bei ihrer Arbeit den Widerstand von Wänden spüren,
der sie im wörtlichen Sinn eindrucksvoll herausfordert auf großflächig
zugeschnittenem Leinengewebe oder wahlweise Papierflächen.

Bettina Merz malt intuitiv. Es entwickeln sich Prozesse, deren weiterer Verlauf sie weder kontrollieren kann noch möchte. Entstehen lassen. Manchmal auch abbilden. Zerstören. Mit aller Wucht zerstören. Wieder neu bilden. Neu entdecken und wieder zerstören. Bis plötzlich etwas zurückbleibt:

„Eine Erfindung. Irgendetwas, das mit dir nichts zu tun hat, was aus dem Akt und der Situation entstanden ist, was vielleicht nur im kleinsten mit dir zu tun hat“.

Auch die Wahl des Farbauftrags geschieht in einer gewissen Selbstvergessenheit. Häufig werden mehrere Farbflächen übereinandergeschichtet, sogar ganze Buchseiten oder wahlweise Textauszüge implementiert, so dass eine beinahe dreidimensionale Wirkung sichtbar wird.

„Und manchmal zerstöre ich, um mich selbst zu provozieren, um zu dem tiefen, tiefen Moment zu kommen, der mich hält“.

Das OEuvre der Künstlerin umfasst eine von Narration geprägte Bildwelt, impulsiv und leidenschaftlich und beweist ihr untrügliches Gespür für Material, Farbe und Raum.


(Katharina Mokross, April 2022)

geboren 1964 in Witten

1990 bis 1993
Studium an der Hdk Bremen für freie Kunst, Kunst

1993 bis 1997
Studium an der HFBK Hamburg, Bühnenbild

1993 bis 1997
Studium an der HAW Hamburg, Kostümbild

Zusammenarbeit als freie Bühnen-/ Kostümbildnerin u.a. mit: Hans Neuenfels, George Tabori, Roberto Cilli, Pina Bausch, Reinhild Hoffmann

2011
Konzeption und Eröffnung des Hotels „Das kleine Schwarze“ zusammen mit Ralph Merz – das Kunsthotel für raumgreifende Ausstellungen mit
Malerei und Fotografie in Hamburg

Seit 2014 freischaffend in Hamburg.

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